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Zahnarztpraxis Dr. Joachim Mrochen

Das Erscheinungsbild natürlichen Zähne wird nicht nur durch Form und Farbe bestimmt, sondern auch von ihrer Transluzens. Das Licht dringt tief in den Zahn ein und erreicht sogar die Innenseite der Mundhöhle, wobei es schichtweise von der Zahnhartsubstanz reflektiert wird. Bei metallischen Rekonstruktionen fehlt diese Transluzens; d.h.es ist zwar möglich auf einer Metallbasis die Farbe eines Zahnes mit Keramik zu immitieren, nicht aber dessen optische Eigenschaften. Unter anderem fehlt die "Transillumination" des Zahnfleischsaumes, die durch Lichtbrechnung und Reflektion im Zahn zu einer Hinterleuchtung des Zahnfleisches führt und somit für die natürlich helle Farbe des Zahnfleischsaumes sorgt. Bekannter - weil auffallender - ist jedoch der "Disco-Effekt", bei dem in kurzwelligem blauem Licht überkronte Zähne hellweiß erscheinen, da das tiefer eindringende blaue Licht von der weißen Abdeckfarbe des Metalles reflektiert wird. Eine Alternative bieten hier die Vollkeramiken, bei denen nicht nur die Rekonstruktion der Zahnfarbe, sondern auch die Wiederherstellung der optischen Eigenschaften möglich ist.

ohne Disco-Effekt

Um ein Durchschimmern von Metall zu verhindern, wird bei Metallkeramikronen der Metallkern zunächst mit einer weißen Deckfarbe dem sogenannten Opaquer versehen, bevor die transluzente Verblendkramik aufgebrannt wird. Während bei langwelligem Licht die Eindringtiefe in die Keramik relativ gering ist und das eindringende Licht gestreut wird, dringt kurzwelliges Licht tiefer ein und wird dann vom Opaquer reflektiert. Die Folge ist, daß der (Metall-)Kernbereich der Kronen bei intensiver und/oder kurzwelliger Beleuchtung weißlich strahlt. Besonders häufig sieht man diesen Effekt in Dikotheken, da hier gerne kurzwellige bläuliche Lichtquellen als Effektbeleuchtung eingesetzt werden ("Disco-Effekt").

Bei vollkeramischen Kronen tritt dieser Effekt nicht auf, da die Keramiken transluzent sind und somit die Abdeckung mit einem Opaquer nicht erforderlich ist.

ohne dunkle Ränder

Natürliche Zahnhartsubstanz ist transluzent. Das bedeutet, daß Licht in den Zahn eindringt und innerhalb der Zahnhartsubstanz gestreut und schichtweise reflektiert wird. Diese gestreuten Lichtreflektionen führen zu eine Beleuchtung des Zahnhalses und sogar des Zahnfleichsaumes im Sinne einer "Hinterleuchtung".  Als sichtbarer Effekt erscheint der Zahnfleischsaum hell. Bei einer Metallkeramikkrone läuft der Metallrand in der Regel bis unter der Zahnfleischsaum. Ein Eindringen von Licht hinter den Metallkern ist nicht möglich, so daß eindringendes Licht zwar reflektiert, aber nicht in der Tiefe gestreut werden kann, so daß der Hinterleuchtungseffekt wegfällt. Folge ist der optische Eindruck dunkler Kronenränder.

Transluzente Vollkermikkronen kennen dieses Problem nicht, da hier ähnlich wie bei der natürlichen Zahnhartsubstanz, Licht bis in den Zahnkern eindringen kann, und der natürliche Hinterleuchtungseffekt am Zahnfleischsaum erhalten bleibt.

Feldspatkeramik

Feldspat- und Glaskeramiken sind die ältesten in der Zahntechnik verwendeten Keramiken. Sie zeichnen sich durch hervorragende optische Eigenschaften aus, die eine kosmetisch perfekte Rekonstruktion eigener Zähne erlauben. Nachteil dieser Kermiken ist ihre relativ geringe mechanische Belastbarkeit aufgrund derer sie hauptsächlich als Aufbrennkeramiken auf Kronen-/ Brückengerüsten aus Metall oder Zirkondioxid verwendet werden. Bei adhäsiver Befestigung und eher geringer zu erwartender Belastung eignen sie sich aber auch für kleinere Einzelzahnrekonstruktionen, insbesondere wenn kosmetische Aspekte weit im Vordergrund stehen und hierfür ggf.auch Einschränkungen bei Belastbarkeit und Haltbarkeit in Kauf genommen werden können.

Disilkatkeramik

Disilikatkeramiken sind die neueste Entwicklung im Bereich der Dentalkeramiken. Ihre optischen und kosmetischen Eigenschaften sind denen der Feldspatkeraiken äußerst ähnlich; gleichzeitig weisen sie aber eine etwa 300% höhere Festigkeit auf. Dise ermöglicht ihre Verwendung für alle Einzelzahnversorgungen, sowie auch für die Herstellung kleinerer und mittelgroßer Brücken. Disilkatkeramiken sind in unserer Praxis die zur Zeit am meisten verwendeten Dentalkeramiken.

Zirkondioxid

Zirkondioxid ist die bei weitem härteste und wiederstandsfähigste Dentalkeramik, die uns Heute zur Verfügung steht. Obwohl Zirkondioxid eine (allerdings geringe) Transluzens aufweist und mehr oder weniger zahnfarben ist, sind seine kosmetischen Eigenschaften entschieden ungünstiger als diejenigen von Feldspat- oder Disilikatkeramik. Ein weiterer Nachteil von Zirkondioxid ist, daß es nicht silanisierbar ist und somit nicht (wirklich) adhäsiv befestigt werden kann, da es keine chemische Verbindung mit den Befestigungs-Komposites eingeht. Verwendet wird Zirkondioxid dementsprechend als Gerüstmaterial für größere Brücken, wo es mit Feldspatkeramik überbrannt oder mit Disilkatkeramik überzogen wird, sowie für maximal belastbare Einzelzahnrekonstruktionen in kosmetisch unkritischen Bereichen. Darüber hinaus wird Zirkondioxid auch für Implantat-Abuttments (Implantataufbauten) verwendet.